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Karl Huber zum Ehrenkommandant ernannt
Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reichenau
Bericht: Th. Baumgartner
Am Mittwoch den 09. März 2005 wurde im Gasthaus "Zum Bären" die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reichenau abgehalten. Kommandant Andreas Schlegel begrüßte alle Gäste und die anwesenden Kameraden der aktiven Wehr und der Altersabteilung. Er berichtete von einem einsatzreichen und turbulenten Jahr. Gleich nach seiner Wahl im letzten Jahr wurde er mit seiner Führungsmannschaft und den Wehrmännern auf die Probe gestellt. Zahlreiche Einsätze beschäftigten die Reichenauer Floriansjünger zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten. Aber auch etliche Ausbildungen und Lehrgänge standen im letzten Jahr auf dem Programm. Dies sei zwar auch mit etlichen Kosten verbunden, jedoch, so betonte der Kommandant, die Ausbildung diene der eigenen Sicherheit, schließlich lauern bei jedem Einsatz etliche Gefahren. Wenn dann am Ende des Jahres Bilanz gezogen wird und niemand zu Schaden gekommen ist, dann ist hier jeder Cent sinnvoll angelegt. Andreas
Schlegel berichtete von einigen Dankbriefen der Reichenauer Bevölkerung, dies motiviere besonders Hilfe zu leisten.
Die 52 Einsätze ließ im Anschluß Schriftführer und Stv. Kommandant Thomas Baumgartner in seinem ausführlichen und multimedialen Jahresbericht Revue passieren. Zu den herausragenden Einsätzen gehörten der Kinderzimmerbrand am Aschermittwoch letzten Jahres, der Klassenzimmerbrand in der Grund- und Hauptschule im April und die Unwettereinsätze nach dem Hagelsturm im Juli. Zur Zeit leisten insgesamt 45 aktive Feuerwehrmänner ihren ehrenamtlichen Dienst in der Wehr. So waren auch 11 Sicherheitswachdienste, Weinfestdienst, Verkehrsdienste und sonstige Dienste zu leisten. Sie absolvierten im letzten Jahr insgesamt fast 1700 Ausbildungsstunden in 61 Gruppenproben, 5 Gesamtproben, sowie Sonderausbildungen wie Grundausbildung und Atemschutzgeräteträger (Bernfried Streibert), Gruppenführerlehrgang an der Landesfeuerwehrschule Bruchsal (Kdt. Andreas Schlegel), Auffrischungslehrgang für Maschinisten (Otto Allweier, Stv. Kommandant Johannes Deggelmann u. Richard Honsell). Insgesamt wurden von den Wehrmännern im Jahr 2004 über 3000 Einsatz- und Übungsstunden ehrenamtlich geleistet.
Außerdem hatten 12 Kameraden und Atemschutzgeräteträger die Gelegenheit dem Feuer bei einem Brand im Realeinsatz sehr nahe zu sein. Der Kreisfeuerwehrverband (KFV) Konstanz hatte für die Feuerwehren im Landkreis einen mobilen Brandübungscontainer organisiert. Der bei der Feuerwehr Radolfzell aufgestellte Fire Dragon III von der Firma Dräger als gasbetriebener Brandübungscontainer, mit drei Brandräumen und sechs verschiedenen Brandstellen inkl. einer Flashover-Simulation bot allerlei Möglichkeiten den Brandeinsatz unter fast realen Bedingungen zu üben. So wurde im Innern des Containers ein Treppenhausbrand mit vertikaler Flashover - Simulation, ein Gasuhr-Brand, ein Wohnraumbrand, eine große Flashover-Simulation mit einer Reichweite von sechs Meter und ein Küchenbrand dargestellt. Alle waren begeistert von dem Erlebnis und dem Lernerfolg bei Hitze und Feuer.
Zu den Beschaffungen im letzten Jahr gehörten neben Dienst- und Einsatzkleidung und sonstige Ersatzbeschaffungen, drei neue Meldeempfänger, zwei Handscheinwerfer und ein Hochdrucklöschgerät (Auer HiPress). Der Auer HiPress ist nicht viel größer als ein Feuerlöscher, jedoch kann mit ihm ein Fahrzeugvollbrand oder ein Zimmerbrand abgelöscht werden. Hier kommt neben knapp 10 Litern Wasser ein spezielles Schaummittel unter Hochdruck zum Einsatz. Insgesamt knapp 5000 Euro wurde für die Ersatz- und Neubeschaffungen investiert, auf jeden Einwohner entfallen hier im Schnitt weniger als ein Euro.
Kassenverwalter Peter Kude berichtete über den Rechnungsabschluss 2004. Verblüffender Weise konnte er einen Überschuss in Höhe von immerhin ca. 3 Euro verzeichnen. Dies ist in der heutigen Zeit nicht immer selbstverständlich. Die Kassenprüfer Martin Blum und Stefan Bärthele bescheinigten dem Kassenverwalter einen absolut korrekten und ordentlichen Rechnungsabschluß und beantragten seine Entlastung. Diese wurde von der Versammlung einstimmig erteilt.
Bürgermeister Volker Steffens durfte zwei Beförderungen aussprechen, Bernfried Streibert wurde zum Feuerwehrmann und Kdt. Andreas Schlegel wurde nach erfolgreich absolvierten Zugführerlehrgang in Bruchsal zum Brandmeister befördert.
Nun standen umfangreiche Ehrungen für aktiven Feuerwehrdienst auf dem Programm, 10 Jahre: Michael Benz, 20 Jahre: Jürgen Banholzer, Stefan Bärthele, Guido Beck, Martin Blum, Manfred Christian, Johannes Deggelmann, Thomas Fickenscher, Wolfgang Mohr, Hubert Schmidt, Andreas Schlegel. Die geehrten erhielten Weinpräsente.
Bevor Kreisbrandmeister (KBM) Rolf-Jürgen Stoffel die Ehrungen für 25 und 40 Jahre Feuerwehrdienst vornahm, nutzte er die Gelegenheit allen FW-Angehörigen zu danken für die vielen Stunden, in denen man ehrenamtlich bei der Feuerwehr und nicht zu Hause bei der Familie ist. Die durchgeführte Ausbildung in einem Brandübungscontainer bezeichnete er als eine "hervorragende Geschichte" vor allem "für Atemschutzträger, die das Feuer noch nie so gesehen haben". So wurde Otto Allweiler, Walafried Beck, Richard Honsell und Peter Kude mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Silber für 25 Jahre und Günter Jörg mit dem Ehrenzeichen in Gold 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geehrt. Die Glückwünsche und Dankesworte der Gemeinde überbrachte Bürgermeister Volker Steffens mit der Reichenauer Wappenscheibe als Auszeichnung.
Vom Gemeinderat wurde Karl Huber für seine Verdienste rund um die Feuerwehr zum Ehrenkommandanten ernannt. Als Vorgänger von Andreas Schlegel, war er 11 Jahre als Kommandant und zuvor 10 Jahre als Stellv. Kommandant im Amt. Bürgermeister Steffens nahm die offizielle Ehrung mit Urkunde vor und überreichte als Zeichen der Wertschätzung einen Stich von der Reichenau. Für 40 Jahre Feuerwehrdienst wurde Günter Jörg zum Ehrenmitglied ernannt und ebenfalls geehrt.
Neben den Ehrungen durch Kdt. Schlegel, Bürgermeister Steffens und KBM Stoffel ergriff auch Klaus Oechsle (WaPo Reichenau) das Wort und überreichte Karl Huber einen Wimpel der Wasserschutzpolizei mit bestem Dank für die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit.
Bürgermeister Steffens sprach nochmals den Dank der Gemeinde für die geleisteten Einsatzstunden aus. Er konnte erfreuliches berichten, so sind die geplanten Beschaffungen im Haushaltsplan 2005, trotz angespannter Finanzen, alle genehmigt. Es mußte lediglich die Beschaffung eines Mehrzweckbootes (ca. 35.000 EUR) zurückgestellt werden. Außerdem signalisierte er, daß auch in Zukunft die Finanzierung, der für die Sicherheit wichtigen Ausbildungen, sicher gestellt ist. Und die Gemeinde übernimmt die Kosten für die Nachuntersuchungen für Maschinisten bei der Verlängerung der Fahrerlaubnis für Schwerlastwagen (Führerschein Klasse CE) und gibt einen Zuschuß in Höhe 1.000 EUR für Führerscheinneulinge, die für die Feuerwehr den Führerschein absolvieren.
Narrenpräsident Bernd Wagner sprach seinen Dank für die Einsatzbereitschaft am Jubiläumsumzug (111 Jahre
Narrenverein Grundel) aus.
Zum Schluß gab Kommandant Schlegel noch zwei Termine bekannt: 16.7.05, Feuerwehrausflug nach Sigmaringen und 2.4.05, Kreiskameradschaftstreffen der Altersabteilung.
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